Spanien-Lexikon G

García Lorca, Federico

Frederico García Lorca wurde am 5. Juni 1898 in dem nahe Granada gelegenen Dorf Fuente Vaqueros geboren. Er gilt als der bedeutendste spanische Dichter des 20. Jahrhunderts. Als er 11 Jahre alt war, zog er mit seiner Familie in die Stadt Granada. Auf Wunsch seiner Eltern begann er 1917 ein Jurastudium. Seine Leidenschaft galt aber dem Schreiben und er veröffentlichte schon bald seine ersten Werke. 1921 erschien seine erste Gedichtsammlung „Libro de Poemas“. Mit dem 1928 erschienenen Gedichtband „Romancero Gitano“ (Zigeunerromanzen) gelang ihm der große Durchbruch. Sein Musiklehrer De Falla machte ihn mit dem Cante Jondo, dem innigen Gesang des Flamenco vertraut. Inspiriert durch die Auseinandersetzung mit dieser Musik fand er zu einer Sprache, in der die traditionelle Lyrik mit avantgardistischen Elementen verschmolz. In nur wenigen Jahren wurden die Zigeunerromanzen zum meistgelesenen Gedichtband Spaniens. Durch seine Reisefreudigkeit knüpfte er Kontakte zu vielen anderen Künstlern.

So lernte er 1919 in Madrid Dalí und damit den Surrealismus kennen, der ihn zu einer konsequenteren Durchsetzung seiner kritischen Ideen inspirierte. Zwischen 1929 und 1930 lebte er in New York und Kuba. Dann kehrte er nach Spanien zurück, wo 1931 die nur zwei Jahre bestehende Republik ausgerufen wurde. Vom Kultusminister zum Leiter der Wanderbühne „La Barraca“ berufen, zog er mit einer Studentengruppe durch Spanien und führte die Klassiker der spanischen Dramen vor der einfachen Bevölkerung auf. In der darauf folgenden Zeit entstanden seine wichtigsten Dramen und Tragödien, wie „Die Bluthochzeit“, „Yerma“ und andere. Da er in seinen Schriften neben der Beschreibung der Schönheit und Eigenart seines Landes die soziale Enge der Gesellschaft beschrieb und damit deutliche Gesellschaftskritik übte, war er der politischen Rechten ein Dorn im Auge. Auch wenn er keiner Partei beitrat, so machte er aus seiner politischen Ausrichtung keinen Hehl. Dies und wohl auch seine Homosexualität trugen zu seinem gewaltsamen Tod im Jahr 1936 bei. Als sich die Lage immer mehr zuspitzte, flüchtete er aus seinem Elternhaus in Granada ins Haus seines Freundes Luis Rosales, dessen Familie den Falangisten angehörte. Dort wurde er am 16. August 1936 verhaftet und drei Tage später erschossen. Bis in die frühen 50er Jahre wurden unter dem Franco Regime Lorcas Schriften und Theaterstücke verboten und zum Teil öffentlich verbrannt.

Gazpacho

Gazpacho ist eine aus Andalusien stammende, kalte Suppe aus ungekochtem Gemüse. Die Zutaten wie Tomaten, Paprika, Gurken, Zwiebeln, Knoblauch und zum Teil weitere Gemüse, werden für die Zubereitung geputzt. Dann wird eine Hälfte püriert und mit Wasser oder Gemüsebrühe vermischt, und die andere Hälfte in feine Würfel geschnitten. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer und je nach Geschmack auch mit zerstoßenem Kümmel und Chili sowie mit etwas Weinessig. Serviert wird Gazpacho gut gekühlt mit einem Schuss Olivenöl und frisch gebratenen Croûtons oder auch gewürfeltem Weißbrot. Die Gemüsewürfel werden untergemischt oder in separaten Schalen gereicht, sodass die Mischung selbst bestimmt werden kann. Bei der traditionellen Zubereitung werden der Suppe – noch vor dem Pürieren – eingeweichtes Weißbrot und hart gekochtes Eigelb zugegeben, was sie gehaltvoller und sämiger macht.

Gitanos – Roma

Da das Romani, auch Romanes dem Sanskrit der altindischen Sprache verwandt ist, kann davon ausgegangen werden, dass Indien der gemeinsame Ursprung aller Zigeuner ist. Die Gründe, die zu ihrer Auswanderung im 9./10. Jahrhundert führten, sind nicht geklärt. Im 15. Jahrhundert gelangte eine größere Gruppe von Zigeunern nach Spanien. Wie die Juden und Morisken wurden sie als ethnische Minderheitsgruppe verfolgt und diskriminiert. Die Integration war für sie in Andalusien, welches stark orientalisch geprägt war, leichter als in anderen Provinzen Spaniens. Die spanischen Roma bzw. Zigeuner werden Gitanos genannt. Heute leben in Spanien zwischen 250.000 und 700.000 Gitanos. Das Leben in der Familie oder Sippe ist für sie von höchster Bedeutung. Ebenso haben sie einen sehr umfangreichen Ehren- und Moralkodex. Bis heute wird ihnen von den Payos, den Nicht-Gitanos, oftmals Misstrauen entgegen gebracht. Trotzdem das Wort „Zigeuner“ international als Oberbegriff verwendet wird, wird er im deutschen Sprachraum jedoch als abwertend empfunden und vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma abgelehnt, von der Sinti Allianz Deutschland dagegen befürwortet.