Spanien-Lexikon P

Paella

Paella essen zu gehen oder „andar de paella“ ist in Valencia ein soziales Ereignis. Das valenzianische Nationalgericht, zubereitet über offenem Feuer in einer großen, schwarzen Pfanne, ist auf fast allen Festen, Feiern und selbst bei Sonntagsausflügen präsent. Das Wort stammt vom lateinischen „patella“ für einflaches Tablett, auf dem den Göttern Opfergaben dargereicht wurden. Im Kastilien des 16. Jahrhunderts gab es schon ein Gefäß ähnlich der Paella-Pfanne, welches „paila“ hieß und in Valencia sagte man damals auch schon paela. Paella heißt im Katalanischen bzw. Valencianischen nichts anderes als „Bratpfanne“. Damit die Flüssigkeit, in der der Reis gegart wird, gut verdampft, muss die Pfanne eine große Oberfläche haben.

Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen: Edelstahl oder Eisen. Letzteres wird von Köchen allerdings oft bevorzugt, da dieses Material die Hitze besser leitet. Der Durchmesser einer Paella-Pfanne für 4 – 5 Personen sollte bei 40 cm, für 6 bis 8 Personen bei 50 cm liegen. Damit sie nicht rostet, sollte sie nach jedem Gebrauch mit Olivenöl eingerieben werden. Sowohl die Hitze als auch die richtige Menge Öl und Wasser sind für das Gelingen einer Paella von großer Bedeutung. Die „echte“ Paella, auch „paella valenciana“ genannt, wird nur aus Hühner- bzw. Kaninchenfleisch, frischem Gemüse und Safran zubereitet. Heute existieren zahlreiche Varianten dieses Urtyps.

Parador

Paradores sind staatlich betriebene Hotels mit 3 bis 5 Sternen und mit historischer Bausubstanz. Schon 1926 kam man, mit Unterstützung des spanischen Königs Alfons XIII. auf die Idee, historisch bedeutsame und architektonisch beeindruckende Bauten für staatliche Hotels zu nutzen, um so den Fremdenverkehr anzukurbeln. Burgen, Schlösser, Festungen, Klöster und andere historische Gebäude wurden umgebaut und bieten neben der Unterkunft oftmals eine exzellente landestypische Küche an.

Patio

Als Patio bezeichnet man den häufig von Arkaden gesäumten, zentralen Innenhof eines Hauses. Die Arkaden können sich an zwei oder auch allen Seiten, oftmals aber auch im oberen Stockwerk befinden. Geschmückt mit Brunnen (arabisch: aljibe), Pflanzen, bunten Kacheln und schmiedeeisernen Gittern oder auch mit Marmorböden, sorgen in Andalusien die Patios in den Häusern gerade in den heißen Sommermonaten für ein angenehmes Mikroklima und stellen eine kühle Oase dar. In der für ihre schönen Patio-Häuser bekannten Stadt Córdoba findet jedes Jahr im Mai ein Wettbewerb, auch „Concurso de los Patios Cordobeses“ genannt, statt. Auch die alten Stadtpaläste, z.B. in Granada, die Mittel- und Treffpunkt des wirtschaftlichen und sozialen Lebens waren, verfügten über ihre grünen Oasen. Diese waren aber meist hinter hohem, geweißtem Mauerwerk verborgen. Um den Patio gruppierten sich die einzelnen Bauteile der Palacios und eine meist verzierte und geschwungene Treppe führte zu der Galerie im ersten Stock.

Ein Brunnen gehörte auch hier zum festen Bestandteil und der Innenhof musste auch Reitern samt Pferden genügend Platz bieten. Der Patio war auch Empfangsraum für die Landarbeiter des Besitzers. Entlang der Wände waren Stühle und Bänke aufgestellt. Das „Büro“ des Arbeitgebers war rechts neben dem Haupteingang und war ebenfalls über eine kleine Treppe erreichbar. Die erste Etage, Planta Noble genannt, war der Familie vorbehalten. In der zweiten Etage wohnte das Gesinde. Darüber befand sich häufig noch ein Etage, die als Lagerraum diente. Häufig wurden die Waren vor dem Verkauf, bzw. Export auch direkt im Patio gelagert.

Peña flamenca

Als Peña flamenca bezeichnet man einen von Flamenco-Liebhabern – so genannten aficionados – gegründeten Verein, der die Verbreitung und Erhaltung dieses Musikstils zum Ziel hat. Hier finden Versammlungen, Vorträge und auch Aufführungen statt, die sowohl von berühmten als auch von jungen Flamencokünstlern ausgeführt werden.

Da die Treffen oftmals spontan entstehen und es kein offiziell veröffentlichtes Programm gibt, ist es für den Nichteingeweihten sehr schwer, eine solche Veranstaltung besuchen können. Hier ist ein längerer Aufenthalt in einem Ort, Kontakte zur Flamencoszene und vor allem ein bisschen Glück gefragt.

Picador

Der Picador ist der Lanzenreiter bei einer spanischen Corrida de toros, der den Stier im ersten Teil des Kampfes mit seiner Lanze in den Halsmuskelhöcker sticht, um ihn für die letzte Phase der Tötung mit der Muleta vorzubereiten.

Pinchos

Als Pinchos werden vor allem im Süden Spaniens kleine Fleischspießchen bezeichnet, die als Tapa zu einem Getränk bestellt werden. Im Norden Spaniens dagegen, meint man damit eine Tapas-Variante. Scheiben vom Stangenweißbrot werden mit den verschiedensten Belägen serviert. Diese werden normalerweise nicht als kostenlose Beigabe zum Getränk gereicht, sondern müssen zusätzlich bestellt werden. In der Regel nimmt man sich die Pinchos selbst von der Theke. Die Bezahlung erfolgt dann an Hand der Anzahl der Holzstäbchen, mit denen man sie sich genommen hat. In manchen Bars nennt man dem Kellner aber auch nur die Anzahl der gewünschten Pinchos.

Posada

Eine Posada ist die Raststätte der damaligen Zeit. Sie diente den Reisenden dazu, sich auszuruhen, etwas zu essen und zu trinken, um danach den Weg gestärkt fortsetzen zu können. Heute werden die restaurierten Gebäude oftmals als Unterkunft mit besonderem Flair angeboten.